„Für mich bleibt Utopie eine Realität im menschlichen Denken. Sie ist nicht nur Imagination, sondern sie steckt im menschlichen Wesen. Man denke nur an die Religionen. In der Religion ist vieles utopisch. Auch nach der Phase der Aufklärung zeigte sich die Religion als starke geistige Macht. Millionen Menschen in der Welt haben sich ihre religiösen Gefühle bewahrt. Sie brauchen Utopien für ihr Leben. Ohne solche Ideen konnten sie sich wahrscheinlich ein Leben nicht vorstellen und auf die Dauer nicht aushalten. Ich habe in vielen Ländern gearbeitet und habe dort derartige Erfahrungen gemacht. Utopie und die Sehnsucht sind etwas Wirkliches.“
(Utopie ist etwas Wirkliches. Welf Schröter im Gespräch mit Karola Bloch (1990). In: „Ich gehe zu jenen, die mich brauchen“. Zum 85. Geburtstag von Karola Bloch, hrsg. von Anne Frommann und Welf Schröter, S. 118-123, S. 120.)