Lesung für Karola Bloch

In Erinnerung an Karola Bloch fand im Rahmen der „Literaturtage 2024 Albstadt“ eine öffentliche Lesung statt unter dem Titel >> Karola Bloch: „Ich gehe zu jenen, die mich brauchen, nicht zu denen, die ich brauche“. Über das Leben der Hitlergegnerin und Stalinkritikerin, der Jüdin Karola Bloch (1905–1994). << Die Lesung wurde aufgezeichnet und ist als Audiodatei nun zugänglich:

https://www.youtube.com/watch?v=xxqf7Za6vNE

Ihr Leben lang wandte sich Karola Bloch gegen Antisemitismus und Rassismus. Die Polin und Jüdin, Architektin und Bürgerrechtlerin musste immer wieder vor Hitlers Angriffen fliehen. Von Berlin nach Zürich, Wien, Paris, Prag, New York sowie nach 1945 Leipzig und Tübingen verliefen ihre Exilspuren. Das Ja zum solidarischen Miteinander und das Nein gegen autoritäre Politik prägten ihre Haltung. Stets stand sie auf der Seite von Verfolgten und Geflüchteten. Ein Leben im und für das Widerstehen. Welf Schröter, der Karola Bloch in deren letzten fünfzehn Lebensjahren begleitete, liest zusammen mit Irene Scherer aus autobiografischen Texten, Reden und Briefen dieser emanzipierten Frau.

Organisiert wurde der Abend im Rahmen des Projektes „Demokratie auf Spurensuche“ von der Jugendinitiative „Immerwaslos“ sowie weiteren Partner:innen. „Demokratie auf Spurensuche“ will helfen, junge Menschen nachhaltig aufzuklären und ihnen im Umgang mit Extremismus und Populismus beizustehen. Siehe: www.immerwaslos.org

Informationen und Audiodateien zu Karola Bloch: https://bloch-blog.de/karola-bloch/

Bücher von und über Karola Bloch: https://bloch-blog.de/buecher-zu-karola-bloch/

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Karola Blochs Tübinger Zeit

„… nicht berufstätig.“ – Die Architektin Karola Bloch in Tübingen 1961–1994

Die Architektin Karola Bloch lebte von 1961 bis zum ihrem Tod am 31. Juli 1994 in Tübingen. Die Online-Lesung erinnert an das widerständige Leben, der aus einer polnischen jüdischen Familie kommenden Hitlergegnerin und scharfen Kritikerin Stalins. Mit großer Hoffnung auf ein besseres Deutschland kam Karola Bloch nach dem Zweiten Weltkrieg mit Mann und Kind aus ihrem amerikanischen Exil nach Leipzig. Sie verstand ihre berufliche Tätigkeit als Teil der Kultur des „Neuen Bauens“ und lehnte die SED-Linie der „Nationalen Bautradition“ ab. In ihrer Tübinger Zeit unterstützte Karola Bloch die studentische Bewegung in den Jahren 1967/1968 und gründete in Tübingen den „Republikanischen Club“. Sie solidarisierte sich mit dem „Prager Frühling“, mit der Frauenbewegung und der Friedensbewegung, mit Solidarnosc und mit den Sandinistas. Zusammen mit vielen Freundinnen und Freunden gründete sie den „Verein Hilfe zur Selbsthilfe“ für jugendliche Straftäter. Sie engagierte sich für die Frauenhaus-Bewegung und für chilenische Flüchtlinge. Mit Freude hörte sie vom „Neuen Forum“ in Leipzig und von den Montagsdemonstrationen 1989 in der DDR. Vor allem aber litt sie unter dem Bruch in ihrem Berufsleben: Sie war nicht mehr als Architektin tätig.

Aufzeichnung (Audiodatei 103.33 Min.) der Online-Lesung in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ am 8. Mai 2024 anlässlich des 30. Todestages von Karola Bloch: >>„… nicht berufstätig.“ – Die Architektin Karola Bloch in Tübingen 1961 – 1994<<. Eine Lesung aus der Neuerscheinung von Roland Beer und Claudia Lenz: >> „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch <<.

Link: https://youtu.be/wT-BokaxV9Q