Zum 120. Geburtstag Karola Blochs und zum 140. Geburtstag Ernst Blochs

2025 – Ein Jahr der Erinnerungsanlässe: Der 120. Geburtstag Karola Blochs,
der 140. Geburtstag Ernst Blochs, der 15. Todestag Jan Robert Blochs und
der 80. Jahrestag der Zerschlagung des Hitler-Regimes durch die Alliierten

„Wir haben eine Architekturfirma zusammen, in der statt Architektur Philosophie gemacht wird“ (Karola Bloch)

Es war Walter Jens, der in seinen besten Zeiten im Großen Saal des Landestheaters Tübingen anlässlich des 85. Geburtstages von Karola Bloch in Anwesenheit der Jubilarin vor aller Öffentlichkeit feststellte, dass sie die entschieden Linkere im Duo Bloch gewesen sei. Er verband – ganz im Einklang mit Hans Mayer – damit einen Blick auf das Paar Ernst und Karola Bloch, der beide Ehepartner auf gleicher Augenhöhe verortete. Er sprach humorvoll von einer einträchtigen Zwietracht, einer concordia discors. Er unterstrich die produktive Spannung zweier Menschen, zwischen denen keine Hierarchie herrschte, sondern gleichberechtige Ausprägungen analytisch-politischen Denkens. Das Paar wollte gemeinsam im selben Grab beerdigt sein. Gleich und gleichberechtigt nebeneinander.

Am 22. Januar 2025 jährte sich der Geburtstag Karola Blochs zum 120. Mal. Am 8. Juli 2025 liegt die Geburt Ernst Blochs 140 Jahre zurück. Vor 15 Jahren starb der Naturwissenschaftler und Philosoph Jan Robert Bloch, der Sohn des Paares. Eine solche Daten-Trinität verlangt nach Erinnerungen, nach Reflexion, nach Kritik.

Als Ernst und Karola Bloch 1961 das letzte Mal in ihrem Leben ihren bisherigen Handlungsmittelpunkt verließen, um von Leipzig nach Tübingen, von Ost nach West zu wechseln, begann zugleich ihr letzter gemeinsamer Lebensabschnitt. Sie starben in Tübingen. Auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus waren sie von Berlin nach Zürich, Wien, Paris, Prag, in die USA und Ende der vierziger Jahre nach Leipzig gezogen. Die Vertreibung ins Exil behinderte und beeinträchtigte ihre Lebensträume, ihre Lebensleistungen und ihre Lebenswerke.

Es schien, dass sie beide in der Neckarstadt eine neue gemeinsame Arbeitsgrundlage für sich geschaffen hatten. In einem Brief an Irene Henselmann beschrieb – wie Roland Beer und Claudia Lenz hervorheben – Karola Bloch 1968 recht humorvoll ihre neue Situation: „Ernst sagt, wir haben eine Architekturfirma zusammen, in der statt Architektur Philosophie gemacht wird. Und ich muss Dir sagen, dass trotz der Traurigkeit, dass Ernst nicht mehr lesen kann (…), macht mir diese ,Firma‘ viel Spass, denn es ist so schön mit ihm zusammen zu arbeiten.“

Diese durchaus humorvolle Formulierung trifft einen Kern: Während in den Exiljahren Karola Bloch den Unterhalt verdienen musste, weil Ernst Blochs deutschsprachige Werke im Ausland kaum verlegerische Interessen weckten, arbeiteten in der Tübinger Zeit beide tatsächlich am selben Arbeitsthema. Die Edition der Briefe Karola Blochs an den Suhrkampverleger Siegfried Unseld in dem Band „Etwas, das in die Phantasie greift“ bezeugen die neue Rolle Karola Blochs: Sie hat faktisch das Editionsmanagement der Ernst-Bloch-Gesamtausgabe weitgehend mitbetreut, wenn nicht gar vielfach gesteuert.

Während in den Exilstationen und in der Leipziger Zeit beide Blochs ihren jeweiligen Berufen in eigener Dynamik folgten, wendete sich ab 1961 das Blatt. Karola Bloch gab ihren Beruf als Architektin auf. Für westdeutsche Augen und Ohren erschien sie nun als „Frau von“. In den Exil-Jahren davor war Ernst Bloch der „Mann von“. Für die Öffentlichkeit der BRD blieben die beruflichen Leistungen, ihr Lebenswerk, verdeckt. Erst posthum – viele Jahre nach ihrem Tod – wird das Profil Karola Blochs als hochkompetente und wirtschaftlich selbstständige Architektin des „Neuen Bauens“ erkennbar.

Doch die Rezeptionsgeschichte des Lebenswerkes der Architektin steht nach ihrem Tod lange unter dem Schatten eines partiellen Machismo in der Bloch-Community. Ihr, die am Bau von Hochhäusern, Theatern und Kindereinrichtungen maßgeblich mitwirkte, wird – eineinhalb Jahrzehnte nach ihrem Ableben – aus der Mitte der Bloch-Community die Fähigkeit des Denkens abgesprochen. Ein diskriminierender Vorgang. Auf diesen Akt folgte aus der Community vor allem Schweigen. Noch immer steht diese Herabwürdigung ohne deutlichen Widerspruch bis heute im Raum.

Mehr noch: Rezeptionsgeschichtlich wird zudem eine wesentliche Faktenfolge umgedreht. Die Umwertung will der Architektin den Vorwurf der dogmatischen Sowjet-Ideologisierung machen. Abgrenzend soll man dagegen das Werk Blochs – wohl eher entpolitisierend – ästhetisch und literarisch neu lesen. Karola Bloch wird rückwirkend zu einer Art moskautreuer Doktrinärin verzaubert. Es würde – so lautet die versteckte Argumentation – der Erinnerung an Karola Bloch schaden, wenn man ihre Werke und Texte aus der DDR-Zeit heute neu veröffentlicht. Ein Ton der umgedrehten Rezeption.

Es war Ernst Bloch, der Stalin eine publizistische Verbeugung zollte, während Karola Bloch sich für Flüchtlinge einsetzte, die vor Stalin flohen. Es war Ernst Bloch, der den DDR-Nationalpreis entgegennahm, während die Architektin Bloch die SED kritisierte. Es war Karola Bloch, die sich dafür einsetzte, nicht nach Moskau sondern in die USA zu fliehen. Es war Karola Bloch, die in Leipzig der SED „roten Faschismus“ vorwarf und nach Denkmälern für die Stalinopfer rief. Dies bezeugte Jürgen Teller. Ernst Bloch korrigierte schließlich seine Wertung Stalins und gestand seinen Irrtum ein.

Vor diesem Hintergrund war es ein wichtiger Schritt und eine große Leistung, dass das Team Beer/Lenz in unabhängiger Arbeit alle findbaren Texte der Architektin aus ihrer Leipziger Zeit ungekürzt veröffentlichte.

Die Entdeckung bzw. Wiederentdeckung des Lebensweges und des Lebenswerkes der Architektin des „Neuen Bauens“ erlaubt die Verschiebung der Schwerpunkte innerhalb der Bloch Communities. Die Betrachtung der Leipziger und Tübinger Zeit der Blochs ebnet den Weg zur Sichtung der Werkgemeinsamkeit und zur Eröffnung der Möglichkeit, das Verbindende der beiden Hitlergegnerschaften herauszuheben.

Wir sollten den 120. Geburtstag Karola Blochs und den 140. Geburtstag Ernst Blochs zum Anlass nehmen, die Diskussion über die Werke beider Blochs frei von konservierender Diskriminierung und frei von alt-antikommunistischen Vorurteilen mutig neu zu entfachen.

Wir sollten beide Blochs würdigen, auf gleicher Augenhöhe in ihrer beruflichen Unterschiedlichkeit, wie sie sich selbst gesehen haben in ihrer „Architekturfirma“. Warum jetzt? Weil eine alte neue Diskriminierung sich anschleicht. Im Vorfeld der Lesung zum Leben Karola Blochs kürzlich in Albstadt weigerte sich eine Buchhandlung für die Veranstaltung zu werben, weil Karola Bloch eine Jüdin war.

Erinnern wir uns dabei an Jan Robert Bloch. Er wünschte sich im Jahr 2000 – zehn Jahre vor seinem plötzlichen Tod – ein „Forum für kämpfende Humanität“ als Perspektive der Bloch-Community. Dieser Wunsch wurde 25 Jahre danach noch nicht eingelöst. Heute stünden die Verteidigung der Menschenrechte und der rechtstaatlichen Demokratie, der Widerspruch gegen Antisemitismus und Rassismus sowie der Einsatz für gerechten Frieden und Klimaschutz im Vordergrund einer „kämpfenden Humanität“. Blochs Verständnis von Ungleichzeitigkeiten und antizipatorischem Bewusstsein – auch im Sinne Helmut Fahrenbachs – könnten einem solchen Vorgehen zugrunde liegen. Weniger Innenzentrierung mehr Interventionen sind erforderlich. Vor gesellschaftspolitischem und zugleich parteiunabhängigem Denken muss man keine Furcht spüren.

Es wäre zudem an der Zeit, die Versäumnisse des Jahres 2024 zu korrigieren. Anlässlich des 30. Todestages Karola Blochs im vergangen Jahr ist es nicht gelungen, eine Veranstaltung zu ihrer Würdigung im Ernst-Bloch-Zentrum durchzuführen. Die Daten-Trinität in diesem Jahr wäre eine Chance, eine Würdigung der Architektin nachzuholen und dem Blick, den die Blochs auf sich selbst hatten, zu folgen.

Wenn wir uns in diesem Jahr der Zerschlagung des Hitler-Regimes und der Befreiung durch die Alliierten vor nunmehr achtzig Jahren erinnern, ist es an der Zeit, wieder Karola Bloch nachzulesen – auch und gerade gegen die männlich-überdrehte Perspektive. Sie schrieb: „Unmündigkeit ist trotz größter zivilisatorischer und kultureller Entfaltung nach wie vor geblieben. Unsere Aufgabe ist es, unaufhaltsam aufzuklären, das Bewußtsein des Menschen wachzurütteln. Andere Waffen haben wir nicht“ (Karola Bloch).

Lesehinweise: Irene Scherer, Welf Schröter (Hg.): „Etwas, das in die Phantasie greift“. Briefe von Karola Bloch an Siegfried Unseld und an Jürgen Teller. 2015, 392 S., ISBN 978-3-89376-156-2. // Roland Beer, Claudia Lenz: „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“. Die Architektin Karola Bloch. 2022, 2 Bände, 696+4 S., ISBN 978-3-89376-187-6. // Näheres zum bebilderten Doppelband Beer/Lenz siehe: http://bloch-blog.de/denn-ohne-arbeit-kann-man-nicht-lebendie-architektin-karola-bloch/ // Irene Scherer, Welf Schröter (Hg.): Karola Bloch – Architektin, Sozialistin, Freundin. 2010, 392 S., ISBN 978-3-89376-073-2. // Francesca Vidal (Hg.): Bloch-Jahrbuch 2010. Experiment Welt. Zum 125. Geburtstag von Ernst Bloch – In Erinnerung an Jan Robert Bloch. 2010, 160 S., ISBN 978-3-89376-136-4. // Bücher von sowie über Karola Bloch siehe: https://bloch-blog.de/buecher-zu-karola-bloch/

Karola Bloch

Audiodateien der Lesungen zum Lebensweg und Lebenswerk der Architektin Karola Bloch (1905–1994) – Zusammengestellt anlässlich ihres 30. Todestages im Jahr 2024

Übersicht über die Aufzeichnungen von Online- und Präsenz-Lesungen aus Büchern von sowie über Karola Bloch. Im Zentrum steht die Neuerscheinung von Roland Beer und Claudia Lenz: >> „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch <<. Der neue Doppelband stellt eine Wiederentdeckung und zugleich in hohem Maße eine informationsreiche Neuentdeckung des Lebensweges und des Lebenswerkes der Architektin Karola Bloch (1905–1994) dar. Es lesen Roland Beer, Irene Scherer und Welf Schröter, unterstützt von Claudia Lenz. Die Lesungen waren Teil der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“. Diese Reihe wird getragen von: Redaktion „Latenz“, Redaktion „bloch-akademie-newsletter“, Löwenstein-Forschungsverein e.V., Hans-Mayer-Gesellschaft e.V. und Talheimer Verlag.

Näheres zum bebilderten Doppelband
Hinweise auf Bücher von wie auch über Karola Bloch

[ Audio X ] „… nicht berufstätig.“ – Die Architektin Karola Bloch in Tübingen 1961 – 1994. Zur Audiodatei: https://youtu.be/wT-BokaxV9Q

Aufzeichnung (Audiodatei 103.33 Min.) der Online-Lesung in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ am 8. Mai 2024 anlässlich des 30. Todestages von Karola Bloch: >>„… nicht berufstätig.“ – Die Architektin Karola Bloch in Tübingen 1961 – 1994<<. Eine Lesung aus der Neuerscheinung von Roland Beer und Claudia Lenz: >> „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch <<. Es lesen Roland Beer, Irene Scherer und Welf Schröter. Die Architektin Karola Bloch lebte von 1961 bis zum ihrem Tod am 31. Juli 1994 in Tübingen. Die Online-Lesung erinnert an das widerständige Leben, der aus einer polnischen jüdischen Familie kommenden Hitlergegnerin und scharfen Kritikerin Stalins. Mit großer Hoffnung auf ein besseres Deutschland kam Karola Bloch nach dem Zweiten Weltkrieg mit Mann und Kind aus ihrem amerikanischen Exil nach Leipzig. Sie verstand ihre berufliche Tätigkeit als Teil der Kultur des „Neuen Bauens“ und lehnte die SED-Linie der „Nationalen Bautradition“ ab. In ihrer Tübinger Zeit unterstützte Karola Bloch die studentische Bewegung in den Jahren 1967/1968 und gründete in Tübingen den „Republikanischen Club“. Sie solidarisierte sich mit dem „Prager Frühling“, mit der Frauenbewegung und der Friedensbewegung, mit Solidarnosc und mit den Sandinistas. Zusammen mit vielen Freundinnen und Freunden gründete sie den „Verein Hilfe zur Selbsthilfe“ für jugendliche Straftäter. Sie engagierte sich für die Frauenhaus-Bewegung und für chilenische Flüchtlinge. Mit Freude hörte sie vom „Neuen Forum“ in Leipzig und von den Montagsdemonstrationen 1989 in der DDR. Vor allem aber litt sie unter dem Bruch in ihrem Berufsleben: Sie war nicht mehr als Architektin tätig.

[ Audio IX ] „Karola Blochs berufliche und politische Praxis in der DDR (Teil 2): Die Architektin der Kindergärten – Das Beispiel des Leipziger Spinnerei-Kindergartens“
Zur Audiodatei: https://youtu.be/0spj8CDuKOM

Aufzeichnung (Audiodatei 51.37 Min.) der Online-Lesung am 22. Januar 2024 mit dem Titel: „Karola Blochs berufliche und politische Praxis in der DDR (Teil 2): Die Architektin der Kindergärten – Das Beispiel des Leipziger Spinnerei-Kindergartens“. Eine Lesung aus der Neuerscheinung von Roland Beer und Claudia Lenz: >> „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch <<. Es lesen Roland Beer und Welf Schröter. Die Lesungen in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ zeichnen den Weg der Architektin, Hitlergegnerin, Stalinkritikerin, Sozialistin, Polin und Jüdin nach. Die neue Lesung schildert ihre Leipziger Zeit in den fünfziger Jahren. In Teil 1 wurden die Widersprüche und Widerstände zwischen Neuem Bauen und Nationaler Bautradition“ deutlich: Karola Blochs Kritik an der offiziellen SED-Linie der „Nationalen Bautradition“ offenbarte sich in ihrem Ringen um das „Neue Bauen“. Teil 2 zeigt die Arbeit der Architektin am Beispiel des Leipziger Spinnerei-Kindergartens.

[ Audio VIII ] „Karola Blochs berufliche und politische Praxis in der DDR (Teil 1): Zwischen Neuem Bauen und Nationaler Bautradition“
Zur Audiodatei: https://youtu.be/nqEM5Y4ajCw
Aufzeichnung (Audiodatei 75 Min.) der Online-Lesung am 14. Dezember 2023 unter dem Titel: „Karola Blochs berufliche und politische Praxis in der DDR (Teil 1): Zwischen Neuem Bauen und Nationaler Bautradition“. Mit diesem Abend wird die öffentliche Folge von Online-Lesungen zur Würdigung des Lebensweges und des Lebenswerkes Karola Blochs fortgesetzt. Die Lesungen in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ zeichnen den Weg der Architektin, Hitlergegnerin, Stalinkritikerin, Sozialistin, Polin und Jüdin nach. Die neue Lesung schildert ihre Leipziger Zeit in den fünfziger Jahren. Unter dem Titel „Karola Blochs berufliche und politische Praxis in der DDR (Teil 1): Zwischen Neuem Bauen und Nationaler Bautradition“ werden die Widersprüche und Widerstände deutlich: Karola Blochs Kritik an der offiziellen SED-Linie der „Nationalen Bautradition“ zeigt sich in ihrem Ringen um das „Neue Bauen“.

[ Audio VII ] Tübinger Bücherfest 2023: „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch
Zur Audiodatei: https://youtu.be/saAdICM28gs
Aufzeichnung (75 Min.) der Lesung beim „Tübinger Bücherfest 2023“ am 24. September mit Roland Beer, Claudia Lenz, Irene Scherer, Welf Schröter in der Galerie Fingur in Tübingen. Die Lesung in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ war Narges Mohammadi, Sepideh Gholian, Niloufar Bayani und Golrokh Iraee gewidmet. Der Doppelband „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch“ lässt diese Frau auf neue Weise für sich sprechen. Es ist eine Wiederentdeckung und zugleich eine Neuentdeckung. Bislang unbekannte Briefinhalte, unveröffentlichte Beiträge und Texte, Fotos, Einblicke in das Leben einer Frau, die ihr Leben lang kämpfen musste, bringen ein zu wenig beleuchtetes und vielfach unerwartetes Bild einer widerständigen Persönlichkeit nahe.

[ Audio VI ] „Karola Bloch – Architektin im Exil“
Zur Audiodatei: https://youtu.be/xw72AyU0nAE
Aufzeichnung (64 Min.) der Online-Lesung mit dem Titel „Karola Bloch – Architektin im Exil“ am 4. Juli 2023. Die Lesung in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ zeichnet den Weg der Architektin, Hitlergegnerin, Stalinkritikerin, Sozialistin, Polin und Jüdin in den dreißiger und vierziger Jahren nach. Die Lesung schildert die Exilzeit in Wien, Paris, Prag und in den USA. In Prag arbeitete Karola Bloch mit der Bauhäuslerin Friedl Dicker zusammen, die davor auch für die Löwensteinsche Pausa in Mössingen tätig war.

[ Audio V ] „Die junge Karola Bloch – Ihr eigener Weg zur neuen Architektur“
Zur Audiodatei: https://youtu.be/9wt-XhHaR08
Aufzeichnung (59:35 Min.) der Online-Lesung mit dem Titel „Die junge Karola Bloch – Ihr rebellischer Weg zur neuen Architektur“ am 19. April 2023. Die Lesung in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ fand anlässlich des 90. Jahrestages der Machtübertragung an Hitler im Jahr 1933 wie vor allem auch anlässlich des 80. Jahrestages des jüdischen Aufstandes im Warschauer Ghetto am 19. April 1943 statt. Karola Blochs Eltern, ihr Bruder, ihre Schwägerin und ihr Neffe waren im Warschauer Ghetto gefangen und wurden im KZ Treblinka ermordet. Für Karola Bloch galt der aussichtslose jüdische Aufstand als außerordentliches Symbol für den Kampf um die Würde des Menschen. Die Lesung zeichnet den Weg Karola Blochs als Jugendliche und junge Frau nach bis zum Abschluss ihrer Berufsausbildung als Architektin. Wie prägten die Folgen der polnischen Teilungen und das Erleben der russischen Revolutionsereignisse 1917 in Moskau das Bewusstsein der damals Zwölfjährigen? Wie entstand ihr Interesse an Kunst? Wie fand sie Kontakt zum Bauhaus? Wie verliefen ihre Hochschulaufenthalte in Wien, Berlin und Zürich? Wie dachte die politische Polin? Wie wollte sie sich gegen Antisemitismus und gegen den erstarkenden Nationalsozialismus wehren?

[ Audio IV ] „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch
Zur Audiodatei: https://youtu.be/18KdzRbfWHY
Aufzeichnung (Audiodatei 60 Min.) der Onlinelesung „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch vom 22. Januar 2023 in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“. Am Sonntag 22. Januar 2023 stellten der Stadtplaner Roland Beer und die Architektin Claudia Lenz zusammen mit dem Talheimer Verlag ihren fast 700-seitigen Doppelband zum Lebensweg und zum Lebenswerk der Architektin Karola Bloch vor. Die Bücher erlauben eine Wiederentdeckung und zugleich eine umfassende Neuentdeckung Karola Blochs als Architektin der Moderne, als Anhängerin des „Neuen Bauens“ und des Bauhauses, als Kritikerin der nationalen Baukultur der DDR. Die einschlägige Neuerscheinung von Roland Beer und Claudia Lenz trägt den Titel: „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ – Die Architektin Karola Bloch. Es lesen Roland Beer und Welf Schröter.

[ Audio III ] Karola Bloch – Aus meinem Leben
Zur Audiodatei: https://youtu.be/3ZlYXFb2E7M
Aufzeichnung als Audio-Datei (66 Min.) der Online-Lesung „Karola Bloch – Aus meinem Leben“ am 2. Dezember 2022 in der Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ im Rahmen des Projektes „Dreißig Tage im November – Vom Wert der MenschenRechte“ (2022). Es liest der Mitherausgeber der Schriften Karola Blochs, Welf Schröter. In der Online-Lesung m Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kristalle der Hoffnungen“ wird ein Teil des ungewöhnlichen Lebensweges Karola Blochs als Architektin, Sozialistin, Anhängerin des „Neuen Bauens“, Hitler-Gegnerin, SED-Kritikerin und Jüdin nachgezeichnet.

[ Audio II ] „Ernst und ich identifizierten uns mit der rebellischen Jugend“ (Karola Bloch) – Lesung aus „,Lieber Genosse Bloch …‘ – Briefe von Rudi Dutschke, Gretchen Dutschke-Klotz und Karola Bloch 1968–1979“
Zur Audiodatei: https://youtu.be/AH75uitjuw8
Die Aufzeichnung als Audio-Datei (62 Min.) der Online-Lesung des Talheimer Verlages zur Brieffreundschaft zwischen Rudi Dutschke, Gretchen Dutschke-Klotz und Karola Bloch. Die Lesung vom 27. April 2022 gehört zur Online-Lese-Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ im Jahr 2022. Es lesen Irene Scherer und Welf Schröter, beide vom Talheimer Verlag. Dieser Briefwechsel eröffnet den Blick auf eine ganz ungewöhnliche Freundschaft zwischen Personen unterschiedlicher Generationen. Der marxistische Philosoph Ernst Bloch (geboren 1885) und die Polin, Architektin und Sozialistin Karola Bloch (geboren 1905) finden unter anderem über Briefe Kontakt zu dem fast um ein halbes Jahrhundert jüngeren Rebellen Rudi Dutschke (geboren 1940), einem der bekanntesten Köpfe der Studentenbewegung von 1968. In diesem Band wurde der Briefwechsel zwischen Gretchen Dutschke, Rudi Dutschke und Karola Bloch umfassend zusammengefügt.

[ Audio I ] Karola Bloch – Die Sehnsucht des Menschen, ein wirklicher Mensch zu werden
Zur Audiodatei: https://youtu.be/HUqGoP0iMM4
Aufzeichnung als Audio-Datei (81 Min.) der Lesung des Talheimer Verlages zum Leben von Karola Bloch am 22. Januar 2022 unter dem Titel „Karola Bloch – Die Sehnsucht des Menschen, ein wirklicher Mensch zu werden – Texte aus dem Leben einer wunderbar frechen, aufmüpfigen und aufrechten Frau“. Die Lesung stellt Teil 1 der Online-Lese-Reihe „Kristalle der Hoffnungen“ im Jahr 2022 dar. Es lesen Irene Scherer und Welf Schröter. Am 22. Januar 1905 wurde die Widerstandskämpferin, Friedensaktivistin, Architektin, Anhängerin des Bauhauses, SED-Kritikerin, Unterstützerin von Solidarnosc und Jüdin Karola Bloch in der polnischen Stadt Łodz geboren. In ihrer Autobiografie „Aus meinem Leben“ beschreibt sie die Geschichte ihres Lebens, ihrer Hoffnungen, ihres Traumas und ihrer Tagträume.